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Samstag, 29. Dezember 2012

Filzanleitung

So, nun will ich eine kleine Filzanleitung für eine "Hohlform" mit Euch teilen...


Was Ihr braucht:
  • Noppenfolie oder ein Stück Wellpappe für die Schablone
  • Filzwolle in den gewünschten Farben 
  • heisses Wasser + Seife
  • Filzunterlage (dies kann eine Noppenfolies sein oder eine Auto-Fussmatte & darunter ein altes Froteetuch, es geht aber auch ein grosses, tiefes Backblech)


Nun was auch immer ihr filzen wollt,
 nehmt Mass davon und multipliziere die Größe mit 1,4.
Dies wird nun als Größe für die Schablone gebraucht, da die Wolle bekanntlich ja beim Filzen schrumpft und sonst der fertige Filz nachher viel zu klein wäre. 
(z.Bsp. für eine Handy-tasche)

In meinem Fall ist es hier nun ein Sitzkissen die Grösse hier ist ja nicht wesentlich abhängig -ausser von dem Po der darauf Platz nimmt. ;)

Auf den Arbeitstisch legt man am besten eine Plastikfolie aus, weil das austretende Wasser den Tisch beschädigen kann. Wenn man die Wolle (wie ich hier) walken möchte, verwendet man eine (wasserfeste) Rolle die länger und breiter ist, als das zu filzende Stück. 
Darauf legt man das angefilzte Stück und rollt es auf... 
(in diesem Fall bediente ich mich einer Geschirr-Abtropfunterlage aus dem Supermarkt und einem Spültuch, es geht aber auch mit einer Bambusrollmatte...)
Beleg nun deine fertige Schablone mit Wollflusen (Wollfetzen) ähnlich wie Dachziegel leicht übereinander.  
Mindestens 3-4 Schichten, welche sich kreuzen,
 sollten übereinander liegen, da sich sonst Löcher bilden können. 
Du solltest auch aufpassen, dass die jeweiligen Schichten wirklich übereinander liegen, damit sie sich gut verfilzen können. 

Mit dem heißem Wasser stellst Du eine Seifenlauge her, die Du mit den Händen oder direkt aus dem Gefäss über die Wolle sprenkelst, so dass diese gut feucht wird. 
Damit das Wasser und die Seife besser in die Wolle eindringen kann,
 streift man vorsichtig mit der Handinnenfläche die Wolleflusen glatt und drückt sie dabei leicht nach unten. 
-Aufpassen: Bei Merinowolle (wie hier im Bild) ist dieses Glattstreifen am günstigsten mit einem aufgelegten Stück synthetischem Stoff (Gardine) oder einem Stück Noppenfolie, statt mit den blossen Händen -da sich bei dieser feinen Wolle sehr leicht Fasern verschieben oder gar ganz an den Händen "kleben" bleiben. Sobald aber erstmal leicht angefilzt ist dürfen die Hände ohne Probleme weiterfilzen.
Sobald die Wolle angefilzt ist, reibt man die Oberfläche mit der Handinnenfläche nun mit erhöhtem Druck.  
Die Außenflächen/ der Rand werden dabei aber ausgespart und bleiben noch trocken.
Nimm immer wieder heißes Wasser und Seife, 
damit sich die Fasern besser verfilzen. 
(Auf keinen Fall darf es an einem davon fehlen -denn der ganze Filzvorgang hängt davon ab.)
Nachdem alles gut verfilzt wurde, wendest Du das Filzstück und nun werden die noch trockenen Seiten (Ränder) um die Schablone umgeschlagen und evtl. Lücken mit Wolle gefüllt. 
Bitte feuchte nun diesen Rand auch an, damit sich keine Wulst bildet und streiche die Wolle zur Mitte hin glatt aus. Sie darf aber gerade bei Merinowolle nicht "durchgefilzt" sein -da sich sonst die Wolle nicht mehr verbindet.
Auf der "leeren Fläche" werden nun erneut Wolleflusen in 3-4 Schichten aufgelegt -so wie schon zuvor.  
Dieses Woll-Filz-Stück wird nun mit den feuchten Rändern des (fertigen) unteren Filzstückes verbunden und die trockenen Woll-Ränder wieder am Rand umgeschlagen- hier muss man sehr mit Feingefühl herangehen, damit sich keine Wülste am Rand bilden. Doch wer öfter filzt -wird das ganz leicht hinbekommen.
Du arbeitest im Grunde wie zuvor auf der ersten Seite. Solange weiter filzen, bis sich die Fasern nicht mehr trennen oder auszupfen lassen...
Lassen sich noch kleinste Faser-Fäden herausziehen, heißt es nochmals filzen, filzen und filzen.
 ...oder eben walken, walken und nochmals walken...
Beim Walken solltest Du peinlich darauf achten das Filzstück immer wieder zu drehen und zu wenden (in alle Richtungen) nicht dass es ganz schief und einseitig wird -denn es kann sich jetzt auch bei einseitigem Walken total verziehen -so würde meine Runde-Form eine Ei-Form -was wenn es nicht beabsichtigt ist dann Frust mit sich bringen kann.
Dann suchst Du Dir eine Stelle an der Du aufschneiden willst um die Schablone zu entfernen (die Pappschablone kann dabei auch zerreissen, denn sie hat nun ihren Dienst getan).

Nun evtl. die Kanten noch etwas weiter filzen 
-so wie hier im Bild...
Am Ende des Filzvorgangs wird die Seife gut & gründlich ausgespült und mit Essigwasser die fertige Filzstück neutralisiert.



✿ Ich wünsche viel Erfolg und ganz viel Spass mit Deinem eigenen Filzprojekt! 





 Über Eure Beiträge, Erfahrungen, Meinungen als Kommentar würde ich mich sehr freuen!
(unten am Ende des Post)



1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

❤❤❤